Sonntag, 4. Mai 2014

Ausstellung Einbeck

Bin seit gestern wieder zurück aus Einbeck und nachdem es ein paar Nächte mit wenig Schlaf gab, todmüde um neun ins Bett gefallen. Werner, mein Mann war diesmal mit. Er radelte auf dem Hinweg von Kassel nach Einbeck. Genauso haben wir es auf dem Rückweg gemacht, was gut geklappt hat. Den einen Tag konnte er dort Rad fahren und nachmittags habe ich ihn "gezwungen" sich wenigstens unsere Ausstellung anzuschauen. Ich glaube, er war schon beeindruckt, was wir so in der Gruppe machen und wie vielfältig die Ergebnisse sind.

Unsere Ausstellung war wunderschön und ein riesigen Erfolg. Sie war sehr gut gehängt, in der Mitte standen die Wände in zickzack so dass von der einen Seite ein Thema von verschiedenen Leuten zu sehen war und von der anderen Seite ein anderes Thema. Wenn ich also vor meinem Rostquilt, stand hatte ich im Rücken meine Kalender hängen. 

Der Raum war meistens voll mit Besuchern, die viel nachgefagt haben. Es ging fast keiner aus dem Raum ohne eine Anerkennung zu sagen oder zu murmeln "Ja, das ist etwas ganz anderes" oder "das ist Kunst". Jemand sagte schon wegen diesem Raum hat sich der weite Weg gelohnt. Eine ältere Dame, die teilweise mit der Lupe unsere Quilts angesehen hat, war nach drei Stunden immer noch da und hat in den Büchern geblättert. Sie meinte, am liebsten würde sie hier im Raum übernachten.
Am Abend waren wir in Northheim im "Theater der Nacht". Es ist eine sehr schön umgebaute Mühle. Es gibt keine Ecken, nur Rundungen. Im Eingang sind die Sitzgelegenheiten teilweise in Tierformen von unterschiedlichen Künstler geschnitzt. Der Treppenaufgang geht spiralförmig hoch, weiß glänzend wie das Skelett eines Drachens. 

Es gab "Momo" nach Michael Ende. Die Figuren sind alle selbstgemacht genau wie die Kulissen. Es spielten der Sohn und die Schwiegertochter von unserer Freundin aus der Alkünsgruppe, denen das ganze Theater gehört. Es ist für mich immer wieder beeindruckend wie man mit Holzfiguren so lebendig spielen kann. Und nicht zu vergessen es hingen hier viele Quilts zu dem Thema "Märchen, Sagen und Geschichten ".  Sehr schön. 



Die anderen Ausstellungen habe ich auch gesehen. Im Museum bei "Tradition und moderne" waren sehr schöne Teile, die mich angesprochen haben, aber auch welche, wo ich mich gefragt habe "was suchen die da". Ganz tief beeindruckten mich die Quilts die in der Kirche ausgestellt waren. "Lebensfäden" von Ans Kastein (Niederlande). Sie hat ihre Krebserkrankung in den Quilts verarbeitet. Die Stoffe waren teilweise durch Shibori gedruckt oder gestaltet in den Farben schwarz, dunkelbraun und türkis aber sie wirkten überhaupt nicht düster. Daneben hing ein Schildchen mit ihren Gedanken dazu. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Ich war so angetan von den Arbeiten das ich eine Pause gebrauchte. 
In der Schule hingen noch andere Ausstellungen von unterschiedlichen Gruppen. Viele waren in kleinem Format (etwa A4) was für mich ermüdend wirkt, ich kann da die Aussage  oft nicht verstehen.
Es waren tolle Tage, ich genoss das Zusammensein mit meiner Gruppe, habe viele Anregungen und Ansporn mit nach Hause gebracht und dass Werner diesmal dabei war, war sehr schön.

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