Donnerstag, 29. Mai 2014

Erste Tausend km

Gestern sind wir bei schönem Wetter und Rückenwind schon am Mittag nach 82 im Motel gewesen und gar nicht fertig geworden uns auf die Schulter zu klopfen wie super wir doch gefahren sind.
Heute haben wir dann gleich eins auf den Deckel bekommen, man soll halt nicht übermütig werden. Sind wie gewöhnlich um halb sechs aufgestanden, um sieben losgefahren. Es waren sechs Grad und starken Vorderwind. Wir kammen fast nicht voran, 12-13 km/h. Da kam auch gleich ein Anstieg, den heute hatten wir wieder einen Paß, den "Pequop" mit 2130 höhenmetern und 100 km Fahrt.

Wir mußten uns sehr anstrengen, waren geschafft als wir um halb drei im Hotel ankamen. Um so größer ist die Freude wenn man vor dem Motel steht. Auf so einem Weg lernt man dankbar zu sein, es geschafft zu haben und gesund anzukommen. Dann heißt es die Taschen von den Fahrräder, auspacken, duschen und Wäsche waschen. Nach einer kurzen Rast und einem Kaffe gehen wir meist los, Getränke kaufen.  Wir müssen uns immer für den weitern Weg und für die nächsten Tage planen, Mails schreiben und dann auch schauen wo wir zu Abend essen können. Langsam gewöhnen wir uns an dieses Essen. Unser Haupnahrungsmittel sind Bananen und Cola. Um neun schlafen wir meistens schon ein.
Wir haben heute die 1000 km überschritten und am Ziel auch den Staat Nevada verlassen. Jetzt sind wir in Utah und haben auch eine andere Zeitzone. Die Uhr eine Stunde vorgeschoben. Ist schon interessant, wir sind in Wendover und die Hälfte der Stadt gehört zu Nevada und ist voller riesigen Spielkasinos und der Teil wo wir jetzt übernachten, gehört zu Utah. Die Stadt liegt am Rande des Salzsees und es ist alles kahl, steinig und weiß vom Salz.

Dienstag, 27. Mai 2014

Unterwegs

Drei Tage geradelt, es ist sehr heiß doch zu Hause ist alles in Ordnung. Der Rasen wird von meinen kleinen Enkelkinder gemäht. 

Die Landschaft nach wie vor mit wenig Vegetation. Gestern ein Weg von 80 km und ein Paß dazwischen, so das wir dazu 600 Höhenmeter hatten. Hatte Bedenken, da ich im Notfall keine Möglichkeit gehabt hätte meinen Akku mal aufzuladen. Aber es hat gut geklappt. Wir sind gut in Carlin angekommen. Ein ganz verschlafenes Nest, Häuser fast alle aus Holz und Sperrplatten. Ein wenig im Ort spaziert, Getränke eingekauft und dann gesucht wo wir zu Abend essen können. Aus Mangel an Alternativen mußte ein Subway herhalten. Ein Riesensandwitch das wir zu zweit verspeist haben.

Man fährt die Strecke und es kommt kein Rastplatz oder mal ein Baum mit etwas Schatten, man ist immer in der Sonne. So fahren wir die Strecken meist mit kurzen Stehpausen und ruhen uns erst aus wenn wir das Motel erreicht haben. Fahren schon um sieben in der Früh los, weil es da noch kühl ist und am Nachmittag die Winde aufdrehen.


Heute kurze Strecke nur 40 km aber der Weg lies sich nicht anders aufteilen. Sind lange dem Humboldtfluss gefolgt und da war es auch etwas freundlicher.  Nun sind wir in Elko, wieder in einem Kasino. Elko ist eine der besten Kleinstädten der Amerikaner, zum Leben, laut einer Umfrage. Sie entstand schon zu Zeiten wo die Eisenbahn verlegt wurde um die Goldminen in der Nähe zu versorgen. Heute sind viele Kasinos in der ganzen Stadt verteilt. Es gibt hier ein Flughafen um Spieler und Geschäftsreisende einzufliegen. Ganz Nevada ist ein einziges Spieleldorado. In jedem kleinen Loch sind Spielautomaten. Da wir schon um elf Uhr im Hotel waren hatten wir am Nachmittag Zeit die Stadt etwas genauer anzuschauen. Man kann gut verstehen warum hier so wenig zu Fuss erledigt wird. Die Straßen ziehen sich ewig lang. Haben einen schönen Park mit großen Bäumen gefunden, mal eine Weile auf einer Bank gesessen, und die Umgebung beobachtet. Warum macht man das nicht Zuhause? Daneben war das " Northeastern Nevada Museum" so das wir da auch rein sind. Es war in drei Teilen aufgeteilt. Für uns am interessantesten war die Abteilung mit Exponaten aus der Kultur der Ureinwohner die Shoshone Indianer, die sehr schöne Flecharbeiten zeigten. Viel wurde auch aus der Zeit der Besiedlung der Weißen gezeigt. Wenn man bedenkt was die für Strapazen auf sich genommen haben, dann jammere ich über die Hitze. Es gab noch eine Abteilung mit ausgestopften Tieren, schön präsentiert und einige Bilder in Bleistift und Aquarelle hauptsächlich über Pferde und Reiten. 

Samstag, 24. Mai 2014

Technische Ausstattung

Heute habe ich Zeit Euch mal über unsere Technik die wir mit uns führen zu schreiben. Werner hat ein Koga Travellerrad mit 14 Gang Rohloffschaltung. Mein Fahrrad ist ein Koga Elektrobike mit Boschantrieb. Es hat neun Gänge und ich kann 4 Stufen Unterstützung zuschalten. Die Reichweite der elektrischen Unterstützung ist je nach Gelände zwischen 60 und 120 km. Ich benutze die ersten zwei Stufen, allerdings ist die Unterstützung bloß bis 25km/h und wenn Werner schneller fährt, was häufiger vorkommt, muss ich fester treten. Wir dachten, dass wir den Akku nicht mitnehmen können und uns hier einen kaufen. Unser Sohn meinte zwei Tage vor Abreise tut ihn in den Koffer mehr als rausnehmen können sie nicht. Unser Glück, den alles was Fahrrad betrifft haben wir hier ganz schlechte Erfahrung gemacht. Bosch ist fast ein Fremdwort. Mein Akku ist mein wichtigstes Teil.
Übrigens schlaffen unsere Schätzchen stets neben uns, auch im 4Sterne Kasino.

Werner hat ein Garmin Fahrrad GPS das uns zuverlässig bis vor jede Unterkunft pilotiert. Ohne wären wir auch ganz schlecht dran, denn Straßenschilder sind Mangelware.


Dann haben wir ein I-Phone, I-Pod, und ein I-Pad dabei. Darauf kann ich den Blog schreiben, unsere Unterkünfte vorbuchen und uns Informationen aus dem Netz holen. Es gibt fast in jeder Unterkunft Wifi, doch manchmal so schwach das es ewig dauert.
Das I-Phone ist für uns sehr wichtig. Unsere Kinder und Enkelkinder haben auch alle eins und so können wir über Whatsup, wo wir eine Gruppe eingerichtet haben, kommunizieren. Über FaceTime telefonieren wir kostenlos. Es ist für uns sehr schön immer auf dem laufenden zu sein und bei Bedrf, Unterstützung zu bekommen. Außerdem habe ich noch ein Kobo E-Bookreader dabei, aber ihn noch kaum genutzt. 

Donnerstag, 22. Mai 2014

Prärie

Nach zwei Tagen Regen und Rückenwind, heute (Donnerstag) mal Sonnenschein und Frontwind. Wir fahren durch den Bundesstaat Nevada, auf einer Höhe zwischen 1200 und 1400 m. Die Landschaft ist wie man die Prärie aus alten Westernfilme kennt. Die Berge, nicht sehr hoch, kahl, in ocker bis grauer Farbe. Spärlich sieht man einige Dornensträucher, entweder getrocknet oder grün. An einem Fluss entlang war die Vegetation üppiger auch paar Bäume und immer wieder eine Ranch. Wir sind gut vorangekommen 96 km, die Straße ist mit flachem Gefälle oder Steigung so das es sich gut fahren lässt. Doch auf der ganze Strecke keine einzige Möglichkeit mal zu Rasten oder was zum Essen zu kaufen. Gut das wir vorgesorgt hatten.

Freitag, einen langen Weg 115km. So weit bin ich auch noch nicht so oft gefahren, doch die Orte liegen so weit auseinander und da müssen wir durch. Leider hatten wir unsere erste Panne an Werners Hinterrad was uns doch ziemlich Zeit gekostet hat.

 Sind in Winnemucca angekommen und es gibt hier zwei Tage ein Motorradfahrer Treffen. Es ist ziemlich laut und viel los. Man kann die Harley Davidson Fahrer mit ihren Maschinen und Outfit bestaunen.
Obwohl der Ort größer ist kann man nicht sagen, schön. In der Hauptstraße Motels und Essgeschäfte, selten sieht man ein schönes Haus. Morgen gibt es ein Ruhetag.

Dienstag, 20. Mai 2014

Jeden Tag was Neues

Seit drei Tagen unterwegs. 
Am Sonntag ging es von Sacramento nach Colfax, 80 km, 750 Höhenmeter. Wetter schön, Landschaft wurde zusehend schöner je mehr wir in die Berge kamen. Doch bin ich noch wenig in den Bergen gefahren, so dass ich froh war als Werner meinte wir haben die Adresse von unserer gebuchten Übernachtung erreicht. Leider mußten wir die Räder noch eine Kurve nach der anderen 180m hochschieben,weil das schöne Landhaus ganz einsam oben am Berg stand. Wir hatten seit dem Frühstück nichts gegessen und auch keine Getränke mehr, den Berg runter und 7 km bis zum nächsten Ort fahren, um einzukaufen war uns auch zu viel. Zum Glück hat der Hausherr uns angeboten mit ihm zu fahren und so konnten wir doch noch einen schönen Abend auf der Terasse verbringen. Es gab dann paniertes Hähnchen, Tomaten und Brot. Auf dem Spaziergang am Abend sind uns zwei mal Rehe über den Weg gelaufen. Das schöne Ambiente hat uns den Aufstieg vergessen gemacht.

Nächsten Morgen früh aufgebrochen den wir wußten das wir einen langen Weg mit ziemlicher Steigung vor uns hatten. Wir sind schöne Waldwege gefahren doch wir kamen nicht richtig voran. Jemand hat uns geraten ab Baxter auf die Autobahn zu fahren weil es keine andere Wege nach Truckee gibt. Da ging es ganz gut fahren, ziemlich laut aber die Steigungen waren nicht so steil. Aber nach 50km und 700 Höhenmeter war mein Akku leer. Ich war ziemlich verzweifelt, doch Werner meinte da müssen wir eine Lösung finden. Die Lösung kam nach einem km in Form von einer Essbude wo wir dann Rast gemacht haben und den Akku an den Strom anschlossen. Es war mittlerweile fünf Uhr und wir hatten noch mehr als 40 km. Es ging immer höher bis wir kurz vor acht Uhr den Donnerpaß auf 2200m Höhe erreichten. Die Landschaft war herrlich, die Berge schneebedeckt aber wir wollten nur noch ankommen. Ab dem Paß ging es ziemlich steil runter. Es war so kalt das wir dachten die Finger frieren uns ab und im Hotel haben wir erst eine Weile gebraucht bis wir halbwegs warm waren.

Heute war unser Ziel Reno nur 60 km entfernt. Reno ist das kleine Las Vegas mit vielen Spielkasinos. Wir sind bei Nieselregen losgefahren und dachten es wird schon aufhören. Doch es kam schlimmer. Wir sind wieder den Highway 80 gefahren und so haben die LKWs uns ganz schön eingespritzt. Es ging abwärts so das wir eine gute Geschwindigkeit hatten und nur einmal kurz Halt unter einer Brücke machten. Dann die Strecke durchgefahren und so standen wir triefend nass beim Einchecken in der Schlange in einem Spielkasinohotel. Am Anfang war es uns etwas unangenehm, doch dann kam ein Mann mit einem Kaffee für uns. Er sei auch Radfahrer und wisse wie es ist, wenn man so durchnässt ist. Als wir auf dem Zimmer waren und wieder warm und trocken angezogen sah die Welt schon anders aus. Wir haben beschlossen das hier zu genießen, sind zwischen den vielen Spielautomaten herumgeschlendert, haben die Leute beobachtet und am Abend gab es ein leckeres Dinner.

Samstag, 17. Mai 2014

On the road

San Francisco liegt hinter uns, wenn auch der Abschied sich etwas turbulent gestaltet hat. Am Abend vorher, haben wir gemerkt das mein Ladegerät fürs Fahrrad nicht geht. Kein Problem wir hatten ja die Adresse von einem Laden der auch Elektrofahrräder verkauft. Doch da gab es das Teil nicht. Hat uns weiter in den nächsten Laden geschickt, ganz nah. Doch was mit dem Auto nah ist, kann mit dem Fahrrad ganz anders aussehen. In dem Laden auch nichts, wir sollten es doch bei einem anderen probieren. Das Gleiche dann noch Mal und langsam wurden wir nervös. Wieder nichts, und total am Ende, schon mal mit Deutschland telefoniert. Auf einmal hören wir laut rufen " was machen denn zwei Deutsche mit den Fahrräder hier?" Unser Rettungsengel, ein deutscher Elektriker aus Dresden der Trafos für Kühlsysteme aus Italien baute. Er hat dann angefangen zu telefonieren und Kataloge zuwälzen  und nach knapp zwei Stunden hatten wir unser Trafo. Mittlerweile war es viertel nach drei und die nächste Fähre ging in 15 Minuten. Also aufs Fahrrad geschwungen und in einem affenzahn bis zur Fähre. Als wir am Tor ankamen war es gerade geschlossen worden. Wir rufen, winken und oh Wunder, es macht Klick und geht wieder auf. Schnell die Fahrräder auf die Fähre geschoben und sie ist auch schon losgefahren. Zeit was zu Mittag zu essen, aber es gab gerade noch zwei Donats und Süsskram. Die Fähre wär so voll das wir auf der Treppe sitzen mussten, doch wir waren überglücklich.
Als wir ausstiegen, eine andere Welt. Kleines Städtchen, ruhig, wenig Verkehr, die Sonne schien und wir sind glücklich losgefahren. Wir hatten noch 45 km bis zu unserem Motel. Der Weg eben, an Weinbergen und Erdbeerfelder vorbei. Da wir die ersten zehn Tage vorausgebucht hatten, hätte es unsere ganze  Planung durcheinander gebracht wenn wir es nicht geschafft hätten.

Heute bis Sacramento gefahren, 99 km. Viele Landwege mit wenig Verkehr. Die Gegend war nicht berauschend, Weizenfelder teils abgeerntet und Wahlnussplantagen. Der Frontwind hat uns die letzten 30 km dann doch zu schaffen gemacht.
Sacramento ist eine größere Stadt, schön am Sacramento Fluss gelegen. Am Abend waren wir in der Altstadt. Eigentlich eine neues Stadtteil nach historischen Plänen wieder aufgebaut. Mit den Saloons und den alten Geschäften hat man den Eindruck im "wilden Westen" zu sein.

Donnerstag, 15. Mai 2014

Ankommen

Ich weiß das ein Blog eine öffentliche Sache ist, obwohl ich ihn angefangen habe um unsere Freunde und meine Freundinnen an unserem Abenteuer teilhaben zu lassen. Jetzt für alle die es nicht wissen, wir sind in San Francisco und wollen mit dem Fahrrad New York erreichen. Es ist der Traum von meinem Mann Werner. Er hat sehr viel Arbeit in die Plannung und Vorbereitung gesteckt. Wir haben unsere eigene Fahrräder mit dem Flugzeug mitgebracht. Werner hat ein Trekkingrad und ich ein E-Bike. Unsere Sachen nehmen wir in zwei seitlichen Taschen mit. 
Gestern noch mal die Fahrräder überprüft und noch einige Sachen montiert, den unsere Räder waren ziemlich zerlegt damit sie in die Kisten paßten. Als Probefahrt sind wir in den Golden Gate Park gefahren. San Francisco ist auf sieben Hügeln gebaut und so sind die Wege immer rauf du runter, nicht umsonst sagt man "to climb the street". War froh als wir zum ersten mal einen Fahrradweg  fanden weil ich vorher nur vereinzelt Radfahrer sah. Der Park ist 5 km lang und entstand in einer Dünnenlandschaft. Es wurden viele Eukalyptus, Pinien, Zypressen und andere gepflanzt. Ist wunderschön angelegt sehr vielfältige Pflanzen, Seen und Sportplätze. Im Park gibt es ein großes Gewächshaus, ein Botanischer Garten, ein Museum und ein japanischer Teegarten. Den haben wir besucht weil ich die japanische Art wie die Bäume beschnitten und gepflanzt sind sehr mag. Das Ganze strömt eine Ruhe aus die sehr wohltuend ist. Am Pazifik haben wir die Füße von den Wellen umspielen lassen, mal schauen ob wir es zum Atlantik schaffen.

Insgesamt waren es zum Schluss 23 km, wir mit dem Test zufrieden so das wir am Abend auf dem Union Square einer Band lauschen konnten. Ich erfreute mich an dem Duft von gelben Engelstrompeten und konnte es nicht glauben das es richtige Bäume sind. 
Heute waren wir auf Alcatraz. Das Gefängnis wurde durch den Audiogide sehr anschaulich präsentiert. Man hörte die Türen schließen, die Häftlinge rebellieren und die Trillerpfeifen der Wächter. Auch die Geschichte der Revolten und Ausbruchversuchen wurde erzählt. Da das Gefängnis schon 1963 geschlossen wurde entstand da ein besonderes Ökosystem es gibt viele Vögel und Pflanzen.
Bei einer Sightseeing Tour die wichtigsten Sehenswürdigkeiten abgefahren. An vielen Plätzen waren wir schon trotzdem war es wieder schön da zu sein. 

Mittwoch, 14. Mai 2014

San Francisco

Eigentlich wollte ich den letzten Post von zu Hause schreiben, doch dann lief mir die Zeit davon.

Gestern gut in San  Francisco gelandet mit all unserem Gepäck und da fiel uns erst mal eine ganze Ladung Steine vom Herzen.

 Wir hatten große Bedenken das es Probleme mit meinem E-Bike gibt doch es hat super geklappt. Werner hat noch am Flughafen die Fahrräder aus den großen Schachteln ausgepackt  und zusammengebaut. 
Mit einem größeren Van-Taxi sind wir zum Hotel gefahren. Unser Fahrer war sehr freundlich, fragte uns was wir mit den Fahrräder machen wollen. Als er hörte wir wollen nach New York fahren, fragte er nur noch wie viele Meilen am Tag. Dann kam noch ein erstaunter Blick und es war Sendepause. Ich kann mir schon vorstellen für was er uns hielt. Unser Hotel liegt sehr zentral so dass wir gut zu Fuss die Stadt erkunden können. Es ist sehr warm, das richtige Willkommen für uns. Waren am Abend auf einem kleinen Rundgang durch Chinatown und Little Italy. Letzteres hat mir besonders gut gefallen weil vor vielen Lokalen standen Tische und Stühle, sehr gut besetzt so dass es eine heimelige Atmosphäre war. Heute war um drei die Nacht zu Ende wir konnten nicht mehr schlafen. Zwei Tage haben wir jetzt Zeit durch die Stadt zu laufen, alte Erinnerungen aufzufrischen und Neues zu entdecken.

Samstag, 10. Mai 2014

Stoffe marmorieren

Donnerstag waren meine Freundinnen von den Fourtextiler (http://www.fourtextiler.de) bei mir um im Garten Stoffe zu marmorieren. Leider hat das Wetter nicht mitgespielt und so mussten wir in die Küche und auf den Balkon ausweichen.
Ein Tag vorher haben Bärbel und Elfi den Marmoriergrund aus Wasser und Alginat (ein Naturprodukt aus Algen) angerührt. Am nächsten Tag ca. 2 cm hoch in eine flache Wanne gießen, dann die Farbe darauf je nach Wunsch verteilen und mit einem Stäbchen Muster machen.


Die Stoffe werden daraufgelegt und wenn sie Farbe annehmen über dem Rand der Wanne abgezogen und zum Trocknen auf Papier gelegt. Wir waren so fleißig das wir einige Wäscheständer voll hatten.


Nach dem Bügeln kann man sie verarbeiten, doch fällt es mir meistens schwer so schöne Stücke zu zerschneiden. Jetzt muss ich mir überlegen was ich daraus mache. Einige Ideen habe ich schon.


Montag, 5. Mai 2014

Meine Arbeiten

In unserer Ausstellung in Einbeck zeigten wir als "Alküns" Gruppe die Arbeiten aus den Jahren 2012/2013.
Bei unserem Mehrjahresprojekt hatte ich mir das Thema "Wald" ausgesucht und vier Quilts genäht.

"Blätterregen": Auf gefärbtem Stoff bügelte ich bemaltes Vlisofix auf, die Blätter wurden gequiltet und Bäume aus bemalter Maulbeerrinde appliziert.

"Am Wald vorbei": Die Idee kam mir im Auto, als die Bäume nur so vorbeirauschten.

Für meinen "Herbst" habe ich den Stoff durch Ecoprint bedruckt. Es wurden Blätter auf einen in Alaun getränkten Stoff aufgelegt, fest mit Bindfaden um ein Rohr gebunden und im Dampf gedämpft.
Darüber hängen lose Blätter, bei denen die unterste Schicht Tyvek ist, das ich nachher schrumpfte.


Als letzter ist der "Winter".  Hier habe ich die Bäume gedruckt und entfärbt und im Vordergrund auch welche appliziert.

Eine andere Aufgabe war einen Quilt aus Stoffen, die wir vorher durch Auflegen von rostigen Metallteilen gerostet haben, zu nähen.
Meiner heißt "Wer rastet der rostet". Die Idee kam mir, weil ich den Eindruck habe wenn ich mich nicht bewege rosten meine Knochen auch.

Sonntag, 4. Mai 2014

Ausstellung Einbeck

Bin seit gestern wieder zurück aus Einbeck und nachdem es ein paar Nächte mit wenig Schlaf gab, todmüde um neun ins Bett gefallen. Werner, mein Mann war diesmal mit. Er radelte auf dem Hinweg von Kassel nach Einbeck. Genauso haben wir es auf dem Rückweg gemacht, was gut geklappt hat. Den einen Tag konnte er dort Rad fahren und nachmittags habe ich ihn "gezwungen" sich wenigstens unsere Ausstellung anzuschauen. Ich glaube, er war schon beeindruckt, was wir so in der Gruppe machen und wie vielfältig die Ergebnisse sind.

Unsere Ausstellung war wunderschön und ein riesigen Erfolg. Sie war sehr gut gehängt, in der Mitte standen die Wände in zickzack so dass von der einen Seite ein Thema von verschiedenen Leuten zu sehen war und von der anderen Seite ein anderes Thema. Wenn ich also vor meinem Rostquilt, stand hatte ich im Rücken meine Kalender hängen. 

Der Raum war meistens voll mit Besuchern, die viel nachgefagt haben. Es ging fast keiner aus dem Raum ohne eine Anerkennung zu sagen oder zu murmeln "Ja, das ist etwas ganz anderes" oder "das ist Kunst". Jemand sagte schon wegen diesem Raum hat sich der weite Weg gelohnt. Eine ältere Dame, die teilweise mit der Lupe unsere Quilts angesehen hat, war nach drei Stunden immer noch da und hat in den Büchern geblättert. Sie meinte, am liebsten würde sie hier im Raum übernachten.
Am Abend waren wir in Northheim im "Theater der Nacht". Es ist eine sehr schön umgebaute Mühle. Es gibt keine Ecken, nur Rundungen. Im Eingang sind die Sitzgelegenheiten teilweise in Tierformen von unterschiedlichen Künstler geschnitzt. Der Treppenaufgang geht spiralförmig hoch, weiß glänzend wie das Skelett eines Drachens. 

Es gab "Momo" nach Michael Ende. Die Figuren sind alle selbstgemacht genau wie die Kulissen. Es spielten der Sohn und die Schwiegertochter von unserer Freundin aus der Alkünsgruppe, denen das ganze Theater gehört. Es ist für mich immer wieder beeindruckend wie man mit Holzfiguren so lebendig spielen kann. Und nicht zu vergessen es hingen hier viele Quilts zu dem Thema "Märchen, Sagen und Geschichten ".  Sehr schön. 



Die anderen Ausstellungen habe ich auch gesehen. Im Museum bei "Tradition und moderne" waren sehr schöne Teile, die mich angesprochen haben, aber auch welche, wo ich mich gefragt habe "was suchen die da". Ganz tief beeindruckten mich die Quilts die in der Kirche ausgestellt waren. "Lebensfäden" von Ans Kastein (Niederlande). Sie hat ihre Krebserkrankung in den Quilts verarbeitet. Die Stoffe waren teilweise durch Shibori gedruckt oder gestaltet in den Farben schwarz, dunkelbraun und türkis aber sie wirkten überhaupt nicht düster. Daneben hing ein Schildchen mit ihren Gedanken dazu. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Ich war so angetan von den Arbeiten das ich eine Pause gebrauchte. 
In der Schule hingen noch andere Ausstellungen von unterschiedlichen Gruppen. Viele waren in kleinem Format (etwa A4) was für mich ermüdend wirkt, ich kann da die Aussage  oft nicht verstehen.
Es waren tolle Tage, ich genoss das Zusammensein mit meiner Gruppe, habe viele Anregungen und Ansporn mit nach Hause gebracht und dass Werner diesmal dabei war, war sehr schön.